Ofencurry – cremig, fruchtig, würzig und voller Erinnerungen

Ich erinnere mich an einen Winterabend, draußen lag Schnee, und ich hatte Freunde zum Essen eingeladen. Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes machen, doch mir fehlte die Zeit. In meiner Hand lag ein Rezeptzettel, den ich von meiner Tante bekommen hatte: „Probier das mal, es geht einfach und gelingt immer“, hatte sie gesagt. Darauf stand das Ofencurry – mit Hähnchen, Gemüse, Ananas, Kokosmilch und viel Sauce. Ich war skeptisch, ob die Mischung aus Frucht, Schärfe und Cremigkeit funktionieren würde, aber ich wagte es.

Zuerst schnitt ich die Hähnchenbrust in Würfel, wälzte sie in Mehl, würzte mit Salz und Pfeffer und briet sie in einer Pfanne mit Olivenöl an. Schon beim Braten duftete es herrlich, und die goldbraunen Würfel wanderten in eine große Auflaufform. Danach kamen die Zwiebeln, Paprika, Lauch und Champignons – alles frisch, bunt und voller Aroma. Ich liebte diesen Moment, wenn das Gemüse in der Pfanne Farbe annahm und die Küche wie ein kleiner Marktstand roch.

Dann mischte ich die Saucen: Currysauce, Chilisauce, Sahne und Kokosmilch. Eine Mischung, die cremig, würzig und exotisch zugleich war. Ich goss alles über Fleisch und Gemüse, fügte die Ananasstücke hinzu und schob die Form in den Ofen. Nach wenigen Minuten begann es zu duften – süßlich von der Ananas, scharf vom Curry, mild von der Kokosmilch. Es war, als würde sich der Winter draußen mit einem Schlag vergessen lassen.

Als ich die Form aus dem Ofen holte, war die Sauce dick und cremig geworden, das Fleisch butterzart, das Gemüse weich, aber nicht verkocht. Wir stellten die Form direkt auf den Tisch, und jeder griff zu. Dazu reichte ich einfachen Reis, der die Sauce perfekt aufnahm. Meine Freunde waren begeistert und baten mich sofort um das Rezept. Seitdem ist dieses Ofencurry ein Dauerbrenner in meiner Küche.

Das Schöne daran ist, dass es sich wunderbar variieren lässt. Mal nehme ich anderes Gemüse – Zucchini, Brokkoli oder Möhren. Manchmal tausche ich das Hähnchen gegen Putenfleisch oder sogar Garnelen. Auch vegetarisch gelingt das Curry hervorragend: Dann lasse ich das Fleisch weg und gebe mehr Gemüse oder Kichererbsen hinzu. Für Schärfeliebhaber rühre ich etwas Sambal Oelek oder frischen Chili unter, für Kinder reduziere ich die Chilisauce und mache es milder.

Dieses Gericht zeigt für mich, wie vielseitig die Küche sein kann. Mit wenigen Zutaten, die man fast überall bekommt, entsteht ein Essen, das gleichzeitig alltagstauglich und festlich wirkt. Es passt zum Familienessen genauso wie zu einem Abend mit Gästen. Und immer wieder begeistert es durch seine besondere Mischung aus süß, scharf und cremig.

Ich denke oft an meine Tante, wenn ich das Ofencurry zubereite. Sie war es, die mir das Rezept gegeben hat, und jedes Mal fühle ich mich ihr ein Stück näher. Gleichzeitig ist es für meine Kinder heute ein typisches „Mama-Gericht“, das sie sofort erkennen, wenn sie den Duft riechen. Für mich ist das das Schönste: ein Gericht, das Generationen verbindet und immer wieder Freude schenkt.

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